Vorgestern den Grenadier aus Essen befreit. Rückfahrt 150 km Autobahn völlig problemlos. Sehr souveräne Kiste. Diesel mit viel Biss. Das Reinstoßen in die Lücken auf der linken Spur hat Spaß gemacht. Geniale Sitzposition - von der Höhe und Übersichtlichkeit wie im Defender. Man thront. Keinerlei Warnmeldungen. Auto läuft genial. Gewöhnung an die Lenkung ca. 2000 m. Hat allerdings noch weniger Rückstellung als im alten Defender. Wer das nicht kennt, braucht zur Gewöhnung eventuell länger.
Am nächsten Tag erster Arbeitseinsatz mit 3 to. Anhänger. Alles paßt mit angehängtem Hänger. Türen gehen auf, ohne an das Stützrad zu stoßen. Weitere 200 km problemlos bewältigt. Unterwegs Warnung wegen zu wenig Wischwasser. Behälter war fast leer - nach Auffüllung Warnmeldung verschwunden. Zeigt gelegentlich eine Warnung wg. zu wenig Lenkgetriebeöl oder Getriebefehler. Füllstand des Lenkgetriebeöls ist schon sehr knapp. Fülle ich nach. Getriebe ist mir völlig Latte, hat Garantie. War wegen der vielen Fehlermeldungen hier im Forum besorgt. Ein Tipp. Vergesst den ganzen Warnkrempel. Fahrt einfach. Alles wird gut. Gebimmel hatte ich bis jetzt nicht. Der Grenadier weiß auch, dass ich einen dicken Hammer hinten im Auto habe und mir mit diesem helfen kann.
Abends musste natürlichen an bekannten und auch für den alten Defender mit Mt´s und hinterer Achssperre sehr anspruchsvollen Geländeevents seine diesbezügliche Fähigkeit getestet werden. Und nicht wie in den Netzvideos nur den Hügel runter, nein das Gegenteil. An einer langen steilen Passage - eine Seite sehr manisch und haltlos, die andere Seite mit immer wieder ausreichend Gripp. Der Defender meisterte das vorher gewohnt gut. Es drehte allerdings nur mit der mittleren Sperren regelmäßig das ein oder andere Rad. Er kämpfte sich aber hoch. Gewicht ca. 2 to. Dann der noch ganz saubere Grenadier. 2,9 to. Ohne Sperre ging es nicht weit. Zurück und Zentralsperre eingelegt. Funktionierte tadellos. Er kämpfte sich ganz langsam durch die jetzt noch losere Spur hoch. An der steilste Passage kurzer Stillstand - fand aber neuen Grip und kam hoch. Nicht schlecht. Wieder nach unten und alle drei Sperren eingelegt. Und das war dann eindrucksvoll! Null Problemo. Gefühlt kein durchdrehendes Rad. Test bestanden. Mit MT´s würde noch viel mehr gehen. Aber für das hohe Fahrzeuggewicht ist das sehr sehr gut. Bodenfreiheit wird ausreichend sein, was bei Rangieren und wenden im steilen Gelände die Böschungen hoch und wieder zurück getestet werden konnte. Echt ein super Auto. Aber das hatte ich auch erwartet.
Die Sperren Funktionieren für jemanden mit Geländeerfahrung tadellos. Umgewöhnung ist aber erforderlich, da Automatik. Bremse treten, Neutral einlegen, Untersetzung schalten, Sperre einlegen - Mist, warum geht D nicht rein. Überlegen, überlegen - ah Wählhebelentriegelung nicht betätigt. Also, ein wenig Konzentration ist erforderlich. Das ist definitiv im Defender mit seinen Sperren für mich zumindest intuitiver. Ich weiß auch nicht, warum BMW den D Gang nicht nach vorne, sondern nach hinten gelegt hat. Völliger Schwachsinn. Ich vertue mich immer noch. Das ist nicht intuitiv. Aber ich werde mich daran gewöhnen.
Leute, ihr könnt euch auf eine geniale und einmalige Kiste freuen. Soetwas wird es im Autobau nicht wieder geben. Dafür könnt ihr jeden Toyota, Ranger und Amarok in die Tonne hauen. Den neuen Defender sowieso. Der hat im Gegensatz zum Grenadier halt keinen Charakter bei seiner ganzen Perfektion. Ich müsste keine Sekunde nachdenken, welchen ich nehmen würde, wenn mir einer als Geschenk angeboten würde.
In Essen standen am Mittwoch über 50 Grenadiere. Ein Lkw war gerade abgeladen worden. Weiter Lkw sind angekündigt. Haltet durch, es läuft und dauert nicht mehr lange.