Ich finde Ineos macht viel Marketing, zumindest auf den modernen Social Media Kanälen. Ich sehe regelmäßig Beiträge auf Instagram, YouTube und LinkedIn, die ich auch aufwändig produziert finde.
In der 4x4-Szene ist er mittlerweile auch bekannt.
Vielleicht muss man einfach anerkennen, dass reine 4x4-Fahrzeuge, so wie wir sie mögen, eben keine Massenfahrzeuge sind, sondern Nischenfahrzeuge. Sie gelten, zumindest in Deutschland, auch nicht gerade als zeitgemäß.
Ein VW-Multivan hat einen wesentlich höheren Nutzwert, gerade auch für Familien. Pick-Ups sind in in anderen Ländern, insbesondere auf den Balkan und in Südeuropa sehr beliebt, aber eben auch Arbeitstiere. Oft findet man dort ältere Modelle, die schon bessere Jahre gesehen haben. Da ist man sehr preissensitiv.
In Deutschland hat kein Pick-up es geschafft den Kastenwagen im Handwerk zu verdrängen. Vielleicht auch, weil der auch dort Vorteile hat. Mehr Platz, trocken und zur Not auch mit Allrad. Und günstiger. Pick-ups im Handwerk, dass darf man auch nicht vergessen, kommen oft mit anderen Fahrzeugen des Herstellers. Nimm VW oder Ford, da gibt es ggf. einen guten Preisnachlass für den schicken, coolen Pick-up für den Chef, wenn er noch ein paar Kastenwagen kauft. Gute Kunden bekommen gute Preise. Zumindest der Ford Ranger verkauft sich eh über den Preis. Als wir einen Pick-up gesucht haben, gab es schon mal 20%...einfach so....nur weil wir eben da waren und nach einem Ranger Wildtrack gefragt haben. Da musste mit einem 80k+ Quartermaster ersteinmal mithalten, wenn Du Stückzahlen verkaufen willst. Bei Toyota war der Rabatt auch gut, wenn auch nicht so hoch (der Hilux ist es ja dann auch geworden). Nur Isuzu macht keine Rabatte, zumindest in Deutschland. In anderen Ländern Europas ist das anders, z.B. in Großbritannien. Aber bei Isuzu liegen die Listenpreise immer noch weit unter dem Quartermaster.
Die etablierten Hersteller haben zudem den Vorteil, dass sie wesentlich präsenter sind (ich meine nicht Marketing, sondern Händlernetze) und mehrere Fahrzeugmodelle anbieten. D.h. wer den Verkaufsraum betritt, sieht die ganze Fahrzeugpalette. Vielleicht sollte ein Kleinwagen für die Tochter mit Abi gekauft werden und in der Ecke steht ein cooler Pick-up für Papa.
Zu Ineos geht man nur, wenn man genau dieses eine Auto haben will. Und man einen Händler findet....Insofern lag ich mit meiner Vertriebsidee für den Grenadier damals doch irgendwie falsch, als ich vorschlug den zu den 4x4-Zentren zu bringen, da wo sich alle 4x4-Freunde aller Marken treffen, z.B. etablierte Werkstätten oder Teilehändler. Denn mit dieser Idee werden die anderen "ausgeschlossen". Daher war es richtig den Grenadier auch zu den Modellenin den Verkaufsraum anderer Hersteller zu stellen, so wie es Ineos gemacht hat. Zumindest bist eine Marktdurchdringung erreicht wurde).
Für mich persönlich ist nach wie vor der Preis, bei gegebener Qualität und Ausstattung, der größte Hemmschuh für den Grenadier. Es hätte ein Einstiegsmodell mit einer 5 vorne und höherwertige mit einer 6 vorne geben sollen, bzw. immer noch geben sollen.
Wer eine Lebensversicherung ausbezahlt bekommt und von einem Reisemobil träumt geht damit zu Tom's Fahrzeugtechnik, Nestle, BushCamper, o.ä und lässt sich für 100.000 - 130.000, naja, derzeit vielleicht auch bis 150.000 ein Reisemobil fix und fertig hinstellen, zuverlässig, weltweit anzutreffen, legendär. Wer es größer haben will, kauft jetzt einen Sprinter auch ungefähr in der Preisklasse, mit Allrad und fertig ausgebaut. Auf der OTTO in Ohrdruf (Messe) standen auf der kleinen, mittleren Wiese 12(!) Sprinter-Ausbauer. Aber 0 Gewerbliche mit Grenadier.
AWo