Zulassungsrelevant sind jegliche Elektronik und Technik für die Einhaltung der Abgaswerte (dazu zählt auch die Reifenluftdruckkontrolle). ABS ist seit 2004, ESP seit 2014 Pflicht bei Neuwagen, da kommt ein Hersteller auch nicht dran vorbei. Seit 2022 sind zudem einige Fahrassistenten Pflicht, z.B. Notbremslicht, Spurhalteassistent und andere. Auch die Wegfahrsperre (seit 1998) muss sein.Hab den Beitrag eben gelesen.. Naja . @PanoramaJJ hat einen der wesentlichen Punkte genannt, in wie weit ist es überhaupt noch möglich ein Grenadier leichter, abgespeckter etc ZULASSUNGSFÄHIG zu bekommen.
Alles andere an Elektronik nicht zulassungsrelevant. Zentralverriegelung, Funkfernbedienung oder Airbag sind in Deutschland nicht Pflicht, in den USA der Airbag schon (u.a. das Aus für den Defender in den USA).
Ob ein um das Mögliche abgespeckte Fahrzeug allerdings eine Chance am Markt hätte, ist ein anderes Thema.
Wer in die UN-ECE-Regularien zum Fußgängerschutz (UN-ECE R127) schaut, wird sehen, dass dazu keine Elektronik nötig ist. Dort wird ein Testkörper gegen verschiedene Partien des Autos geprallt, die dann gewisse Eigenschaften aufweisen und sich in einer bestimmten Art verhalten müssen. Beim Grenadier ist das z.B. ein Grund, warum der Kühler so tief sitzt, da mind. 8 cm zur Haube eingehalten werden müssen.Warum ist der Grenadier so schwer.? Weil das Blech dicker ist und das Auto auf Lebensdauer und nicht auf Schmeiß weg und neu entwickelt wurd.
Elektronik ist einfach unverzichtbar geworden, weil die ganzen Zulassungsvorschriften, vom Abgas bis Fussgängerschutz nötig geworden sind um das Auto überhaupt zulassungsfähig zu machen.. man nimmt sich was vor - und über die Zeit werden alle möglichen Sachen schwieriger und die Inflation macht auch ihren Teil.
Früher wurden in der Tat so Autos gebaut. Dank fehlender Modelle, Erfahrung und vieler neuer Materialien, deren Langzeitverhalten noch nicht so bekannt waren (man denke beispielsweise an Alumotoren, insbesondere die V8, z.B. bei Maserati oder Rover und die Probleme die sie nach einigen Jahren mit der Festigkeit hatten), wurde dann lieber mal etwas mehr Material gegeben, wenn der Hersteller es nur wollte. Über die Jahrzehnte an Automobilbau kamen aber die Erfahrungen, die (Rechen-)Modelle und die Rechnerleistung, so dass es möglich wurde Materialmix und Materialstärken auf den Punkt zu berechnen.
Es ist nicht mehr nötig so schwer zu bauen. Dazu muss man sich nur einmal im Wettbewerbsbereich, Rallye etc. umsehen, wie leicht dort Fahrzeuge gebaut werden und welchen enormen Belastungen sie dennoch standhalten. Weniger Gewicht bedeutet ja auch weniger Belastung für das Fahrzeug und somit ebenfalls längere Lebensdauer (denke man z.B. an Piechs Obssession zum Leichtbau a la Porsche 917, bei gleichzeitigen Geschwindigkeiten von über 400 km/h). Ein heutiger Dakar Toyota wiegt einsatzbereit 2 t (mit allem). Ich glaube nicht, dass er im Alltag gefahren (wenn es möglich wäre) weniger lang hält würde.
Auch bei Nutzfahrzeugen, die locker 30-40 Jahre durchhalten, wird nicht einfach auf dickeres Material gesetzt. Auch dort wird sehr darauf geachtet, leicht zu bauen. Heute braucht es schlichtweg nicht mehr dickes Material an jeder Stelle, sondern das richtige Material, clevere Profilformen und das richtige Verhältnis zwischen Stabilität und Flexibilität. Natürlich gibt es auch Stellen, wo dickeres Material nötig und angebracht ist, beispielsweise am Tellerrad des Differentials, aber das sind ausgesuchte Stellen. Ich wüßte jetzt auch nicht, wo eine dickere Türbeplankung mir hilft. Wenn ich damit gegen einen Felsen oder einen Baumstumpf fahre, wird sie verbeult werden, so oder so. Da macht es keinen Unterschied, ob das Blech 0,8 oder 1,2 mm stark ist. Einzig beim Rost hält dickes Blech länger. Aber was wäre die Konsequenz? Länger warten zu können, bis die Roststelle bearbeitet wird?
Schwerer bauen ist wie eine Spirale nach oben. Wenn ich gewisse Dinge schwer baue, brauche ich wieder andere, stärkere, größere, dickere Materialien um das Gewicht und diese beschleunigten Massen handhaben zu können. Ja, ich kann Längslenker dicker (und somit schwerer) machen. 50-60 Jahre Erfahrung haben aber gezeigt, dass es nicht nötig ist. Gewicht ist auch im Gelände absolut nachteilig und hat dort keinen Mehrwert, ganz im Gegenteil. In allen geländerelevanten Dingen ist ein leichtes Auto im Vorteil, mit vielleicht einer Ausnahme: Furten durch eine Strömung bei griffigem, festen Untergrund. Möglicherweise gibt es noch weitere, jeder kann ja gerne schreiben, was ich vergessen oder übersehen habe. Wo ist also der Vorteil dicken respektive schweren Materials im Gelände?
Gruß
AWo
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