Eigentlich wollte ich diesen Thread "ignorieren". Aber - da ich am Freitag mal wieder eine Dienstreise hatte nach Berlin.
Insgesamte Betrachtung - Als Prozessspezialist und Enterprise Architect gehe ich von ein paar Dingen aus die ziemlich rational sind.
Dies sind neben vielen anderen..
Aufwand vs Nutzen, - Rationale, Machbarkeit, Erweiterbarkeit, Zukunftsicherheit, Herstellung, Bereitstellung, Betriebsgewährleistung (Wartung) , Nutzung.
Aus den letzten Berichten die ich vernahm war, dass man in Deutschland ein generelles Verbrennerverbot wieder kritisch sieht und deswegen wohl auch eine EU Abstimmung dazu auf der Kippe ist. - Audi wiederum sieht dies genau im Gegenteil, der Rechtsrahmen müsse klar gesteckt sein.
Ich finde eine "Standardisierung" durchaus gut, wo es Sinn macht, - d.h. Stecker, Gewinde, Treibstoff, Messgrößen.
Aber - das erlauben, das verbieten. Für ein Rotlicht oder Geschwindigkeitsverstoß wird ein motorisierter Verkehrsteilnehmer zur Kasse gebeten, mit dem Fahrrad kommt man für den gleichen Verstoß eher glimpflich davon, Das Tatmotiv, Intention sollte bei einer Rechtssache der Schwerpunkt sein - nicht Mittel. Wir leben da ziemlich merkwürdig.
Bei einem Antriebssystem für ein Auto - oder Energiespeicher-System, haben wir derzeit Verbrennungskraftmaschinen (Otto, Diesel, ggf Turbine wenn man ein Abrams Panzer als Bodengebundenes Landfahrzeug sieht) und E-Antriebe.
Verbrenner fahren mit Erdölbasierten Treibstoffen, ggf Alkohol (Brasilien), E-Fuels, Frittenfett, Rapsmethylester.. Weitere Treibstoffe sind Wasserstoff, Methanol, Nitromethan..
Elektromotoren benötigen mindestens eine Pufferbatterie als chemischen Speicher oder eben als Batterie -EV, - dazu ggf Komponenten wie Brennstoffzelle für Wasserstoff oder Methanol, oder eben einen Verbrenner mit Generator, - "dieselelektrischer Antrieb" oder einen sonstigen Stromerzeuger.
Beim Verbrenner ist der Motor, Getriebe und Antriebskraftverteilung aufwändig. Aufgrund der hohen Energiedichte im Energieträger haben wir selbst bei einer vergleichsweise geringen Wirkungsgrad von < 40% doch eine hohe Reichweite. (Wobei aus dem Restgrad noch Heizung und anderes ermöglicht wird. Dazu Wartungsaufwand komplexer.
Dazu erzeugt so ein Motor Lärm (beherrschbar, und Schadstoff-Emission sowie CO2 - wobei ich persönlich Kohlendioxid eben *nicht* als "Schadstoff" ansehe)
Bei einem E-Motor - wenige Teile - wenig Wartung, Volles Drehmoment ab 1 Umdrehung. Hohes Leistungsgewicht des Motors, Komplexe Elemente in der Leistungsverteilung wie Getriebeelemente oder sonstiges können entfallen . gerade wenn die Fahrmotoren nah an den Rädern angebracht sind.
Dem gegenüber stehen - bei einem BEV
Hohes Batteriegewicht, bei vergleichsweise sehr niedriger Energiedichte, lange Befüllungsdauer, Ladeverluste, hohe Speicherkosten, - Ladeinfrastruktur beschränkt sich auf Gebiete mit Population. Die Möglichkeit mit "ReserveKanistern" die Reichweite zu erhöhen ist unmöglich.
Defekte Batterien machen ein Fahrzeug zum wirtschaftlichen Totalschaden.
Alle Nebenaggregate ziehen übrigens auch Leistung aus der Batterie..
Auf den Umweltaspekt - Recycling etc gehe ich hier mal nicht ein.
Alle anderen Verfahren für die Zufuhr elektrischer Energie sind Kombinationssysteme - entweder Verbrennungskraftmaschinen oder Brennstoffzellen oder ? Neues?
die wiederum Gewicht und Komplexität und ggf andere Risiken hinzufügen.
Ist der Energieerzeuger eine Verbrennungskraftmaschine .. siehe Verbrenner.
Ist der Energieerzeuger eine Brennstoffzelle - dann die Herstellungskosten, derselben, Speicherung des Primär-Energieträgers, Infrastruktur für den Primäreinergieträger
Und sowohl bei Batterie - und Primärenergieträger - gilt - wie wurde der Strom zum Laden der Batterie erzeugt, mit Wind, Kohle, Gas, Nuklear, Wasser?
Das gleiche gilt für Wasserstoff oder eben Methanol und E-Fuels ?
Letztlich gilt egal was wir bauen, herstellen, machen, fahren oder eben diesen Beitrag schreiben. Es hängt vor allem an Energie - Energiekosten - und ohne PREISWERTE oder eben genauer BILLIGER Energie ist unsere Art zu Leben nicht machbar.
Wer das kritisiert - sollte eben genau dies auch in Betracht haben - und für sich selbst überlegen - bin ich bereit auch für mich die Einschränkung zu machen.
Ich sehe den Nutzen von E-Autos als allgemeingültige Lösung nicht, lediglich im Kurzstreckenbereich von Stadtverkehr in Kombination mit ÖPNV kann es sinnvoll sein.
Für alle anderen Anwendungen halte ich ein E-Auto mit Batteriebetrieb für ungeeignet.
Es mag Fälle geben wo für eine Nutzer das möglich ist, in anderen eben nicht. - Der Gesetzgeber sollte hier deshalb nichts vorschreiben.
Das Thema CO2, - bitte nicht in relativen sondern in absoluten zahlen.
Was bringt es an wirtschaftlichen und sonstigen nachteilen und tatsächlichen Auswirkungen auf das Weltklima, wenn wir alle PKW Verbrennungsmotoren abschalteten.
Eine Reduktion um 0.00000xx % die man in anderen Ländern (China durch mehr Kohlekraftwerke) mal eben wieder um ein vielfaches wieder drauf haut oder eben im Ukraine -Krieg mit Panzern und anderen Militärfahrzeugen eben so rausbläst in wenigen Tagen?
Da kann ich nur sagen "Echt jetzt?"
Nach meiner Meinung, - wer die 300m zum Bäcker statt zu laufen (Ohne Schwerbehindert zu sein) mit dem Auto fährt.. - nun ja..
Ressourceneinsparung halte ich für Sinnvoll . Effizienz ist die Grundlage meiner Entscheidung warum ich was so tue.
Es gibt da noch was - Spaßfaktor. - das wir bisher gar nicht betrachtet haben. Ja auch das gehört dazu. Warum mach ich das eigentlch.
Ich brauch mir den Tag nicht ver"Miesepetern" zu lassen.
Dazu gehört auch dass ich mir nicht vorschreiben lasse, was mir Spaß zu machen hat. Und ja, dazu gehört es auch dass ich es genieße, wenn die beiden im Cockpit der A320 die Hebel auf Startleistung schieben. Ordentlich in den Sitz gedrückt zu werden. Genau wie ein guter Espresso der halt aus Südamerika oder Afrika den weg hierher findet.. per Schwerölfrachter oder Kerosinpower.. - Ohne Genuss geht es nicht.. wo für mach ich meinen Job eigentlich?
Einen hybrid diesel- oder Brennstoffzell elektrischen IG kann ich mir schon vorstellen, das wäre dann aber einer bei dem die Fahrmotoren in den Rädern sitzen, Portalachsen, etc..
Aber, ich denke - da wäre eher der "praktische" Nutzen - eines Fahrzeugs das ich dann als Schrumpf-"unimog" sähe - und ähnlichen Einsatzszenarien. Für das Einsatzgebiet das ich derzeit habe ist der IG so wie ich ihn konfiguriert habe 50% Wald Gras unbefestigte Forstwege, - abgeerntete Felder, Agrarwege, 10% Zugmaschine, 40% Reisefahrzeug
völlig okay. Für Stadtbetrieb, Einkaufen, Reisen die 100% on Road sind haben wir noch das "normale" Auto. Warum soll ich den IG nehmen wenn es für den Zweck absoluter Unsinn ist?